Als ich mich Anfang März für den MBSR Kurs angemeldet hatte, war ich gerade sehr unzufrieden mit mir, fühlte mich permanent gestresst - beruflich wie privat. Alles war irgendwie schwer und zu viel. Und ich weiß es noch sehr genau, ich habe mich in einem Schaufenster gesehen und war total erschrocken, wer denn diese griesgrämige Frau sei. Das wollte ich einfach nicht mehr. Ich wollte wieder etwas mehr Zufriedenheit in meinem Leben und Gelassenheit für die Herausforderungen im Alltag entwickeln.
Eine Freundin empfahl mir den MBSR-Kurs und irgendwie spürte ich, dass die Zeit reif war dafür.
Und tatsächlich mit ein bißchen Abstand merke ich noch einmal viel deutlicher, was die Praxis von Achtsamkeit mit mir macht und bereits gemacht hat. Ich finde, die Wirkung, die kommt nicht gleich, dass ist wie mit Medizin, die entfaltet ihre Wirkung auch erst später.
Ich bin mit einigen neuen Ideen und Ansätzen für meinen Alltag aus diesem Kurs gegangen. Da gibt es zum einen dieses Bild in meinem Kopf: Wenn mich eine Situation stresst, dann lehne ich mich quasi wie auf einen Liegestuhl zurück und betrachte die Situation ganz wertfrei. Gelingt mir nicht immer, aber öfter als anfänglich vermutet und das bremst dann meine Emotionen und negativen Gefühle etwas aus. Ich kann besonnener reagieren oder manchmal - und das ist im Moment noch die Luxusvariante - reagiere ich gar nicht mehr und denke, das ist auch o.k. Und zum anderen ist da ein kleines zartes Pflänzchen namens "Sei nicht so streng mit dir" und lerne deine Kanten lieben. Es gab noch viel mehr auf dieser gemeinsamen Reise zu entdecken, aber das sind für mich die wichtigsten Themen.
Für mich nehme ich mit, dass die Zeit, die ich mit den Inspirationen aus dem MBSR Kurs verbringe ausschließlich Zeit für mich ist. Das ist toll für mich als alleinerziehende Mutter, wo Momente für mich selbst gefühlt immer knapp sind. Ich nutze diese Übungen um Ruhe in mir selber zu finden und eine Auszeit vom Außen zu haben. Zudem wurde mir noch einmal bewusst, dass es Dinge in meinem Leben gibt, die ich einfach nicht ändern kann und dass es für mich nicht gut ist, die immer wieder ändern zu wollen. Aber, wenn ich meine innere und auch äußere Haltung zu den Dingen ändere, kann ich sie besser annehmen.
Ich mag Manuelas feinen Humor, der mich auch in nicht so einfachen Momenten einfach gekriegt hat. Ich fand, sie hat mich damit sehr gut abgeholt. Zudem war der Kurs klar vom Aufbau und Inhalt, begleitet durch ein gutes Arbeitsheft und einer schlüssig aufgebauten Internetseite. Die Wochenübungen waren gut zu finden. Zu Beginn gab es immer eine kurze Einführung ins frühabendliche Programm - Überraschungen nicht ausgeschlossen, wenn ich an die Rempelübung denke - und auch immer Zeit für den Ausklang. Eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis sowie Zeit zum Austausch untereinander und Fragen von Manuela nach unserem Befinden.
Dankbar bin ich für die neuen Perspektiven und die Sensibilisierung für meine eingefahrenen Muster und ausgetretenen Pfade. Und diese Vielfalt an Ideen haben wir Teilnehmer*innen uns ja größtenteils selbst erabeitet. Das fand ich sehr beeindruckend, besonders wenn ich an die letzte Stunde denke und die unzähligen Karten auf dem Fussboden, dann wird mir das noch einmal bewusst und ganz warm ums Herz. Auch bin ich dankbar für die Offenheit der anderen Teilnehmer*innen. Das Viele ihre Sorgen, Ängste und Herausforderungen, aber auch ihre Erfolgsmomente mit allen geteilt haben. Das ist nicht selbstverständlich und setzt auch eine vertrauliche Atmosphäre voraus, zu der Manuela sehr beigetragen hat.
Und dann noch diese tolle Erfahrung mehrere Stunden zu schweigen am Achtsamkeitstag! Wann hat man das schon in seinem Alltag.
Ich bin stellenweise schon etwas gelassener geworden und wenn ich es nicht bin, dann fällt es mir jetzt auf und ich kann jetzt besser damit umgehen. Ich bin einfach achtsamer im Alltag geworden und klarer in meinen Entscheidungen. Der Kurs war rundum wichtige Erfahrung für mich.
I.D., Angestellte
Teilnahme am Kurs 7.5.-9.7.2018